Das Kontaktstudium „Extremismus und Radikalisierung - Handlungskompetenz für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen“ befähigt die Teilnehmenden, verschiedene Formen von Extremismus und
Radikalisierung zu erkennen, junge Menschen für die Thematik zu sensibilisieren, in begründeten Verdachtsmomenten die Gefahrenlage angemessen einzuschätzen sowie – je nach Sachlage – in Absprache
bzw. Zusammenarbeit mit geeigneten Netzwerk-Akteur*innen gemeinsame zielführende Schritte für ein angemessenes Vorgehen einzuleiten.
Das Kontaktstudium (Hochschulzertifikat / Advanced Studies) wird unter Federführung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und in Kooperation mit den Vereinen „Mosaik Deutschland“, „Hei-MaT
e.V.“, „Weisser Ring“, „SicherHeid“ und „Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar“ realisiert.
Weitere Infos finden Sie hier.
Quelle: Mosaik Deutschland e. V.
Angesichts von
Flüchtlingsbewegungen aus Nahost, islamistischen Anschlägen in Europa und einer sich zunehmend polarisierenden Diskussion zum Themenfeld Islam und Muslime sind viele Menschen verunsichert.
Der Themenkomplex beschäftigt und emotionalisiert insbesondere auch Jugendliche – was sich Neosalafisten und Akteure aus dem rechten Spektrum gleichermaßen zu Nutze machen. In diesem
Spannungsfeld erleben sich Lehrkräfte immer öfter sprachlos – sei es gegenüber ‚religiös‘ argumentierenden Jugendlichen, sei es angesichts rassistischer Äußerungen.
Der Salafismus ist dabei aktuell
die am schnellsten wachsende demokratie- und menschenfeindliche Bewegung, die ein hohes Attraktivitätspotential insbesondere für Jugendliche hat und in erheblichen Maße als
‚Durchlauferhitzer‘ in der Radikalisierung junger Menschen fungiert. Auch in Heidelberg gibt es wiederkehrende Anlässe, die pädagogische Praktiker vor die Herausforderung stellen, sich zum
Themenfeld Islam – Terrorismus – Zuwanderung – Islamfeindlichkeit zu positionieren.
Zugleich stellt das
Aktualitätsgebot pädagogischer Arbeit sowie die Anlage des Bildungsplans 2016 auf vernetztes Lernen insbesondere in den Feldern Demokratieerziehung, Friedensbildung und kulturelle Bildung
hier hohe Anforderungen an Lehrkräfte aller Fächer – und somit auch über die Beschäftigung mit politischem Extremismus im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts hinaus. In diesem Sinne
sieht der neue Bildungsplan ‚Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt‘ als Leitperspektive im Sinne der Befähigung zum diskriminierungsfreiem Umgang mit Vielfalt
vor.
Was aber bedeutet das konkret für
den pädagogischen Alltag an Schulen? QUWWA möchte als kommunales Präventionskonzept Heidelberger Schulen bei der
Beantwortung dieser Frage Unterstützung leisten. Kooperationspartner sind die Stadt Heidelberg und der Verein Sicheres Heidelberg e.V.
Als Einstieg in das Thema eignet sich zum Beispiel das Theaterstück "Jungfrau ohne Paradies" (siehe unten).
Direkter Kontakt für alle Fragen: Tel. 0177 6726440 oder info@quwwa.de
QUWWA wurde mittlerweile in der Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg um die sogenannten "Heidelberger Präventionsgespräche" ergänzt. In öffentlichen Veranstaltungen berichten
anerkannte Experten zu themen wie z.B. Antisemitismus, Salafismus als Jugendkultur, Diskriminierungserfahrungen muslimischer Jugendlicher, Prozesse salafistischer Radikalisierung und
Schulpädagogischer Umgang mit demokratiefeindlichen Haltungen. Bitte beachten Sie unsere aktuellen Ankündigungen hierzu.
Vorstellung von QUWWA in der Öffentlichkeit. Auf dem Bild v.l.n.r.:
Bürgermeister Wolfgang Erichson, Ethem Ebrem, Polizeipräsident Thomas Köber
Paul träumt davon, ein berühmter Rapper zu werden, der Erfolg will sich allerdings nicht einstellen. Er fühlt sich benachteiligt, sucht Halt im islamischen Glauben und radikalisiert sich schnell.
Cem, sein bester Freund, hält von dieser extremen Schwarz-Weiß-Weltsicht überhaupt nichts. Beide kommen aus einem Stadtteil, der kaum Perspektiven gibt. Aber anders als Paul setztCem alles daran,
trotzdem und erst recht erfolgreich zu sein.
Johanna, aus bürgerlichem Elternhaus, ist total verliebt in Paul. Aus Rebellion gegen ihre Eltern , deren Fremdenfeindlichkeit sie fassungslos macht, steigert sie sich zunächst in den
religiösen Fanatismus hinein, sieht eine Verbindung zur „Jungfrau von Orleans“ von Friedrich Schiller, die sie in der der Theater-AG probt.
Bei einem missglückten Rap-Auftritt von Paul eskaliert die Situation.
Die konträren individuellen Pläne werden offensichtlich. Woran erkennt man frühzeitig eine Einbahnstraße und wie findet man zurück auf einen geraden Weg? Über diese Fragen und mehr streiten Cem,
Paul und Johanna. Auch von den Zuschauern wird eine Stellungnahme gefordert.
Das Stück ist eine Produktion von New Limes & Wir e.V. unter der Leitung von Gerburg Maria Müller.
Vorführungen in Heidelberg (ab Klassenstufe 8) werden vom Verein Sicheres Heidelberg e.V. und der Stadt Heidelberg unterstützt.
Bilder: Pressefotos New Limes und Wir e.V.